Im Netz wird man überflutet mit Social Media Plattformen – vor allem wenn es um die Selbstvermarktung der eigenen Musik oder Band geht. Die größte Schwierigkeit liegt oft in der Entscheidung, welche Plattform man für seine Band aktiv nutzen soll und auf welche man getrost verzichten kann. Grundsätzlich gibt es unter all den Plattformen nicht die eine eierlegende Wollmilchsau, mit der man alles abdecken kann. Daher solltest Du immer auf dem Laufenden bleiben, was die neusten Trends sind und wie viele (potenzielle) Fans Du wo erreichen kannst. Da es beim Marketing um weit mehr als nur Werbung geht, gibt’s hier den ein oder anderen Denkanstoß für einen sinnvollen und strategischen Umgang mit den Plattformen.
Welche Socials sind wichtig und wie administriert man die Kanäle?
Sicherlich sind momentan Facebook, Twitter, Instagram und YouTube die vier wichtigsten Säulen, die Du für die Fan-Kommunikation bespielen kannst und solltest. Viele Bands nutzen auch Snapchat um ihre Message zu verbreiten. Wenn Deine Fans dort auch vertreten sein sollten, ist die Nutzung von Snapchat auch eine Überlegung wert. Vier oder fünf Plattformen regelmäßig aktiv mit News zu füttern kostet viel Zeit. Diese Aufgabe solltest Du wirklich ernst nehmen, denn hier tritt deine Band ununterbrochen ihrem Publikum gegenüber. Für die Zeitersparnis in der Administration gibt es bspw. Plattformen wie Hootsuite, womit Du alle Social Media Accounts in einer Admin-Plattform bündeln kannst. Dabei verfasst Du einen Post, der automatisch auf alle hinterlegten Social Media Kanäle abgefeuert wird. Diese Möglichkeiten sind aber auch mit Vorsicht zu genießen, denn die Fans haben nur Grund deiner Band auf mehreren Kanälen zu folgen, wenn ihnen auch unterschiedliche Inhalte auf den Plattformen angeboten werden. Daher solltest Du diese Vereinfachung also nicht ausreizen und nur punktuell nutzen.
Der richtige Ton (in der richtigen Länge) macht die Musik
Social Media Plattformen sind quasi die virtuelle Face-to-Face Kommunikation mit den Fans. Für diese Kommunikation gibt es aber einige Grundregeln zu beachten, denn anders als beim persönlichen Gespräch, können Stilmittel wie Ironie in Posts auch schnell mal nach hinten losgehen. Daher ist es sinnvoll, wenn Du eine Strategie hast, mit welcher Frequenz die News gepostet werden und welchen Tonfall Du im Netz gegenüber deinen Fans anschlägst. Auch das ist ein Teil des Künstlerimages, der Identität. Viele Musiker glauben an die immerwährende „nice guy“ Kommunikation, manche pflegen einen „bad ass“ Stil und wieder andere schmeißen nur ein paar vereinzelte Silben ins Netz, die sich wie ein langweiliges Telegramm lesen. Wieder andere verfassen halbe Romane in ihren Postings. Wer seine Inhalte aber zielgerichtet posten möchte, sollte sich nicht nur über die eigene Kommunikationsstrategie, sondern auch die technischen Gegebenheiten der jeweiligen Plattform Gedanken machen. Zu lange Postings werden oft nicht gelesen oder übergangen, weil der Satz mit der Kernaussage zu weit unten im Text steht. Da die meisten Menschen Facebook & Co. auf dem Handy benutzen, werden längere Texte von der Plattform gerätespezifisch verborgen bzw. mit einer „mehr Lesen“ Button-Funktion optisch eingekürzt. Blöd, wenn die Botschaft aus so einem Grund gar nicht beim Fan ankommt. Das andere Extrem sind zu kurze Wortfetzen, die oft nur im Zusammenhang mit vorhergehenden Postings begriffen werden können – wie sollen damit neue Fans auf eine Seite gebracht werden?
Ziele sind wichtig – der Weg das Entscheidende
Ab sofort solltest Du einen Social Media Kanal nicht nutzen, weil alle anderen dort auch vertreten sind, sondern weil Du dort eigene Ziele verfolgst. Diese können sehr unterschiedlich sein, sich teilweise sogar bedingen und manchmal sogar auf den ersten Blick gegensätzlich sein. Zur Veranschaulichung gibt es hier ein paar grundlegende Beispiele, welche Ziele Musiker und Bands auf Social Media Plattformen verfolgen:
- Fans über sämtliche News informieren
- Fan-Bindung aufrechterhalten
- Bekanntheitsgrad steigern bzw. neue Fans gewinnen
- Word-Of-Mouth-Marketing
- Verkäufe der Musik oder Merchandise Artikel ankurbeln
- Konzert-Promotion
- Specials/Aktionen/Gewinnspiele ankündigen und durchführen
Diese Liste ist sehr individuell und kann noch sehr lange fortgeführt werden. Umso genauer die Ziele formuliert sind, desto schärfer können Postings, Videos, Bilder, etc. auf die Erreichung der Ziele zugeschnitten werden und sind dadurch erfolgreicher. Bevor Du zukünftig einen Facebook Post veröffentlichst, solltest Du kurz überlegen, was der Post benötigt, um auf ein Ziel einzuzahlen.
Für den Anfang haben wir hier eine kleine Checkliste für Facebook Postings bereitgestellt. Viel Spaß beim ausprobieren!