Der Sommer ist nun endgültig vorbei. Das merkt man nicht nur am Wetter, sondern auch daran, dass viele große Plattformen mit neuen Features herauskommen. Darunter auch Streaming-Platzhirsch Spotify. Auch wenn man das ein oder andere Feature nicht sofort nutzen kann, ist es dennoch ratsam, zumindest schon einmal davon gehört zu haben. Was gibt es also für Neuigkeiten bei dem Streaming Service?
Spotify bietet direkte Artist-Deals
Anfang September bereits sorgte Spotify mit einer Veröffentlichung für großes Aufsehen, bei der sicher das ein oder andere Label kurz geschluckt hat: Spotify schließt direkte Deals mit Künstlern. Bereits im vergangenen Jahr wurden direkte Deals mit (wenigen ausgewählten) Independent Artists geschlossen, die die Rechte an ihrem eigenen Katalog haben. Diese Deals sind aber nicht exklusiv und erlauben den Künstlern, ihre Songs auch an die Mitbewerber wie Deezer, Apple Music etc. zu lizensieren.
Bei genauerem Hinsehen, auch vor dem Hintergrund, dass Künstlern direkt die Streaming Daten zur Verfügung gestellt werden, ist das ein kleiner Schritt für die Schweden, der aber das gesamte Musikgeschäft gehörig umkrempeln könnte. Der Mittelsmann, also das Label, wird dadurch auf den ersten Blick aus der Ausschüttungskette genommen, was zu höheren Lizenzahlungen an die Künstler führt, da diese direkt ausgeschüttet werden.
Spotify will keine Plattenfirma sein
Spotify sieht sich aber auch in Zukunft keineswegs als Plattenfirma oder Label.
Licensing content does not make us a label, nor do we have any interest in becoming a label. We don’t own any rights to any music, and we’re not acting like a record label.
Daniel Ek – CEO Spotify
Spotify besitzt auch durch die Deals keine Rechte an den Songs, sondern möchte damit in gewisser Weise die Loyalität der Künstler steigern.Was bedeutet das für die Rolle der Labels? Nach wie vor sind diese Institutionen in der Wertschöpfungskette wichtig. Labels agieren nicht nur als reiner Durchlaufposten zwischen Künstler und Shop, sondern sind vielmehr wichtig als Marketing-Berater und Produktmanager. Nach wie vor ist ein Deal mit einem Label also sinnvoll, wenn diese Aufgaben erfüllt werden. Dabei geht es oft um den professionellen Blick auf das Marktgeschehen und die Funktion, den Künstler durch dieses mit geeigneter Planung, Strategie, Marketing und Produktmanagement hindurchzunavigieren.
Jeder darf jetzt Podcasten
Seit einigen Jahren gibt es auf Spotify schon allerhand Podcasts, aber offensichtlich noch lange nicht genug. Spotify for Podcasters ist ab sofort online und öffnet die Plattform praktisch für jeden Podcaster. Damit wird sich die Vielfalt an verfügbaren Podcasts sehr schnell deutlich vergrößern. Laut einer Bitkom Umfrage, hören etwas mehr als 20 Prozent der Deutschen regelmäßig Podcasts. Weitere Infos dazu gibt es hier.
Die Einrichtung und der Upload ist ziemlich simpel und geschieht per RSS-Link.
Spotify und Google Maps
Am 01. Oktober gab Spotify bekannt, dass User auf ihren Reisen durch eine Integration in Google Maps begleitet werden sollen. Alle Nutzer des Streaming Services sollen Kontroll-Buttons zum Abspielen von Songs auch innerhalb der Google Maps Navigation zu sehen bekommen. Außerdem soll sich zukünftig in einer Sidebar ein kleines Icon befinden, mit dessen Hilfe man schnell durch Songs, Alben und Playlists navigieren kann. In den nächsten Tagen sollen Updates beider Apps erscheinen, in denen die Integration enthalten ist.
Bereits 2017 feierte Spotify mit der Navigationsapp „Waze“ einen ähnlichen Erfolg. Waze Nutzer haben bereits die Navigation und ihre Musik stets im Blick.
Global Cultures Initiative
Hinter diesem Namen versteckt sich eine Initiative, die das Ziel verfolgt, bekannte regionale Künstler der ganzen Welt vorstellen zu können. Dazu integriert Spotify mehrere neue kuratierte Playlists in den Roster: Arab, African, Indian (Desi) und Latino stehen als neue Playlisten bereit. Darüber hinaus kombiniert die Global X Playlist weltweite Hits mit multikulturellen Crossover-Tracks, die mehrere Genres und teilweise auch Sprachen vermischen.
We’re creating a global brand that’s going to represent hits from all countries around the world.
Rocio Guerrero – Spotify
Damit dürfte nun auch klar sein, weshalb Spotify schon bei der Playlist-Submission über „Spotify for Artists“ nach den kulturellen Hintergründen eines Titels fragt. Mehr Infos dazu gab es in unserem letzten Blogartikel.